Im Tandem mit erfahrenen Dozent*innen aus der politischen Bildung setzen die pädagogischen Fachkräfte des IB Berlin eine Serie von "Erprobungsformaten" mit jungen Menschen aus den Bildungs- und Sozialeinrichtungen des IB um. Unter Erprobungsformaten verstehen wir vor allem mehrtägige Workshops und Kursreihen zu lebensweltnahen politischen Themen sowie Aktionstage zu Themen, die von den ca. 250 Teilnehmenden selbst gewählt werden.
Im Herbst konnten wir in der Beruflichen Bildung am Standort Berlin-Neukölln unsere Kursreihe „Wir haben die Wahl?!“ starten. In insgesamt sechs Durchgängen konnten sich die Teilnehmer*innen der Berufsausbildung, der Reha-Berufsvorbereitung und der BaE kooperativ (Berufsausbildung in außerbetriebliche Einrichtungen) an jeweils drei Vormittagen beteiligen. Der Kurs vermittelte mit niedrigschwelligen Methoden
Selbstbestimmung von jungen Menschen.
Das Spannungsfeld zwischen individuellen Interessen und gesellschaftlichen Anforderungen.
(Soziale) Barrieren, ihre gesellschaftlichen Ursachen sowie Möglichkeiten zu deren Überwindung.
Demokratie als Gestaltung der eigenen Lebensumstände.
Demokratische Strukturen und Institutionen auf Kommunal- Landes- und Bundesebene.
Durchgeführt wurden die Kurse von Nicola-Canio Di Marco, Annika Gemlau und Florian Wagener.
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Gemeinsam mit dem Referenten Mohammed Jouni realisieren wir eine Workshop-Reihe für interessierte Bewohner*innen im Nachbarschaftsprojekt „Tolerantes Miteinander“. In einer Kooperation der degewo und des IB erreichen die Mitarbeiterinnen vor Ort die Menschen im Quartier, ungefähr die Hälfte der Bewohner*innen besitzt Fluchterfahrung. Die Workshops orientieren sich an dem Konzept einer Zukunftswerkstatt und behandelten im ersten Teil Ende November 2021 z.B. die Fragen: Wie kann ein gutes Zusammenleben im Stadtquartier aussehen? Welche Erfahrungen von Ausgrenzung mache ich und warum? Was wünschen wir uns für die Zukunft?
Zunächst noch provisorisch eingerichtet, konnte der zweite Teil des Workshops im neu eingerichteten Nachbarschaftscafé stattfinden. Viele Bewohner*innen sind neu zum Workshop dazugekommen und verständigten sich darüber, was eine gute Gemeinschaft ausmacht und welche gemeinsamen Projekte in diesem Jahr im Quartier angegangen werden sollen. Eine Rolle spielte dabei auch, welchen Einfluss politische und gesellschaftliche Strukturen auf die Umsetzung haben.
Mohammed Jouni schafft es dabei nicht nur politisch heikle Themen, sensibel anzusprechen, sondern übernimmt als Arabisch-Muttersprachler eine wichtige Kommunikationsfunktion innerhalb der Gruppe.
Zu Beginn des Sommers soll ein abschließender Workshop bei „ToM“ stattfinden.
Zum Nachbarschaftsprojekt „ToM“ geht es hier.
Mitten im Wonnemonat Mai konnten zehn junge Erwachsene unseres Betreuten Jugendwohnens ein Wochenende in der Jugendherberge Bremsdorfer Mühle im Schlaubetal verbringen. Neben unseren IB-Mitarbeiter*innen Sven Zankl und Cornelia Peterin war Referentin Sinaya Sanchis mit von der Partie, um mit den Teilnehmenden ein paar spannende Übungen zum Thema Demokratie und Teilhabe durchzuführen. Mit ihrer offenen Art und niedrigschwelligen Methoden der politischen und jugendkulturellen Bildung konnte Sinaya nicht nur das Vertrauen der Teilnehmenden gewinnen, sondern auch zu Fragen der eigenen Lebenswelt, gesellschaftlichen Barrieren, Möglichkeiten der Mitbestimmung und Demokratie als Gestaltung der eigenen Lebensumstände arbeiten.
Das Demokratiecamp im Schlaubetal wurde auch dazu genutzt, um unter den Teilnehmenden ein paar Interessierte zu finden, die das Thema Demokratie im Rahmen eines Theaterstücks weiter bearbeiten wollten. Insgesamt fünf Teilnehmende machten sich in den folgenden Wochen daran gemeinsam mit Sven Zankl und Cornelia Peterin, ihre Erfahrungen und Meinungen zur Demokratie - in ihren Herkunftsländern und Deutschland - auf die Bühne zu bringen. Das Theaterstück bildete am 29. Juni 2022 das Herzstück unseres Aktionstages "Gel(i)ebte Demokratie?!" und erhielt viel Beifall und Zuspruch.
Zum Betreuten Jugendwohnen Kreuzberg und Reinickendorf
Gemeinsam mit unserem IB-Mitarbeiter Christian Hummels und Referent Florian Wagener startete am 15. November unsere Kursreihe "Kommunalpolitik" mit den Klient*innen des Wohnverbund Lichtenberg. In den folgenden Terminen besuchen die Teilnehmenden die Bezirksverordnetenversammlung und werden sich den Neuwahlen in Berlin im Februar 2023 widmen.
Im Herbst und Winter ist auch bei uns im Projekt die Hochzeit für Veranstaltungen in unseren Berliner Einrichtungen. So konnten wir von Oktober 2022 bis Februar 2023 mit den Teilnehmenden der Beruflichen Bildung am Standort Neukölln und Tempelhof-Schöneberg eine Kursreihe zum Thema "Menschenrechte" durchführen. Dabei orientierten wir uns an bisher Bewährtem: Annika Gemlau führte als Dozentin mit je drei Terminen pro Gruppe durch das komplexe Thema der universellen Menschenrechte. Die Teilnehmenden konnten auf spielerische Weise ihr Wissen erweitern und kreativ werden, bei der Verarbeitung und Sichtbarmachung eigener Erlebnisse und Berührungspunkte in Bezug auf die Menschenrechte.
Am letzten Termin im Februar 2023 entstand dabei ein Methodenfilm, produziert von Alix Faßmann/Fokusressort.